Investment in Erdöl

Ausgangslage
Auf die Preisentwicklung bei Rohöl kann ich mittels Einsatzes von Derivaten auf fallende oder steigende Kurse spekulieren.

Aktuell liegt der Preis für ein Fass (historisches Raummaß von 159 Liter) der Rohölsorte Brent um die 79 bis 85 US-Dollar.

In diesem Jahr pendelte der Preis zwischen 75,98 und 91,71 US-Dollar. In einem Monat kann es Schwankungen um die 20 bis 80 US-Dollar geben. Der Einsatz von Derivaten ist für diese Volatilität besonders gut geeignet, wenn man den richtigen Zeitpunkt erwischt.

Oder wäre ein Investment in Öl-Unternehmen erfolgversprechender?

Die zwei wichtigsten Rohölsorten sind Brent und WTI (West Texas Intermediate).

Brent-Öl wird in den Erdölfeldern der Nordsee gefördert und WTI in den USA, vorrangig in Midland, Texas.

Beide Sorten haben eine geringe Dichte und einen geringen Schwefelgehalt, man bezeichnet solche Sorten auch als leicht und süß. Dabei hat WTI eine noch geringere Dichte als Brent, was den Transport und die Verarbeitung noch vereinfacht. Dafür ist WTI anfälliger für Verunreinigungen.

Die Sorte Brent dient auf dem internationalen Markt als wichtige Referenzgröße. WTI ist das Gegenstück auf dem US-Ölmarkt.

Beide Preise liegen nur wenige Dollar auseinander, wobei es Zeiten gab, in denen beide Preise gleich oder auch erheblich auseinander lagen.

Welche Sorte der Verbraucher wählt, hängt von den Bedürfnissen, den aktuellen Marktbedingungen oder den verfügbaren Transportmitteln ab.

Tracktor auf dem Feld von Axel Heyne

Um vom Ölpreis profitieren zu können, muss man in der Lage sein, eine wahrscheinliche Prognose über die zukünftige Entwicklung aufstellen zu können.

Ist das beim Ölpreis möglich, der von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst wird?
Schauen wir uns einmal an, was den Ölpreis beeinflusst und welche Möglichkeiten es gibt, an die entsprechenden Informationen zu kommen.
Preise hängen in der Regel von Angebot und Nachfrage ab.

Was bestimmt das Angebot:

Was bestimmt die Nachfrage:

zusätzliche Faktoren:

Die Preisentwicklung des Rohöls hängt aber nicht von jedem Einzelfaktor ab, sondern insbesondere vom Zusammenwirken der verschiedenen Faktoren. Dazu kommt die unterschiedliche Interpretation oder Gewichtung der Daten durch Analysten und Anleger. Gerade das macht eine belastbare Prognose für Kleinanleger so schwierig bis unmöglich. Logisch erscheinende Überlegungen werden durch einzelne Faktoren wieder auf den Kopf gestellt.

Informationen zum Rohöl lassen sich im Internet auf verschiedenen Seiten finden. Hier hilft oft eine Anfrage bei Google, um auf die entsprechenden Seiten geführt zu werden. Analysen und Prognosen sind meistens inklusive.

Saudi-Arabien führt die Liste der exportierenden Länder an. Auf Platz zwei folgt Russland und Platz drei belegt Kanada.

Unter den zehn führenden Nationen sind die Hälfte Mitglieder der OPEC. Die jährlichen Fördermengen variieren von Jahr zu Jahr. Sie sind abhängig von geopolitischen Ereignissen, wirtschaftlichen Entwicklungen sowie Entscheidungen der OPEC.

Im Jahr 2022 förderte Saudi-Arabien 365,9 Millionen Tonnen Erdöl.

Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder (OPEC - Organization of the Petroleum Exporting Countries) spielt eine zentrale Rolle auf dem globalen Ölmarkt.
Die OPEC wurde 1960 gegründet. Erste Mitgliedsländer waren Saudi-Arabien, Irak, Iran, Kuwait und Venezuela. Später kam Algerien, Kongo, Libyen, Nigeria, Äquatorialguinea und die Vereinigten Arabischen Emirate dazu. Die Zusammensetzung hat sich im Verlaufe der Jahre bereits mehrfach geändert.

Die OPEC zielt darauf ab, stabile Preise auf dem Ölmarkt sicherzustellen. Dazu koordiniert sie die Fördermengen und den Preis des Erdöls.
Mit der Festlegung der Fördermengen beeinflusst sie das Angebot auf dem Weltmarkt.
Durch den ca. 40%igen Anteil an der weltweiten Produktion hat sie einen maßgeblichen Einfluss auf die Preisentwicklung.

Die OPEC bedient sich dazu dem OPEC Reference Basket, einem Warenkorb von 13 verschiedenen Ölsorten aus den OPEC-Staaten. Der Durchschnittspreis dient als Preisreferenz für das in den Mitgliedstaaten geförderte Rohöl.

Sollten man sich dazu entschließen mittels Derivate auf die Preisentwicklung der Sorten Brent oder WTI zu spekulieren, muss man einige wichtige Aspekte beachten:

Die aktuellen Markttrends und die Faktoren, die den Preis beeinflussen, sollten einem geläufig sein. Dazu zählen geopolitische Ereignisse, Angebot und Nachfrage und die aktuellen Währungsschwankungen. Der Ölpreis ist recht volatil, eine ständige Beobachtung ist daher erforderlich.

Voraussetzung ist eine gute und zuverlässige Handelsplattform mit entsprechenden Tools, die einen schnellen Marktein- und Austritt ermöglichen sowie das Setzen von zwingend erforderlichen Stoppkursen im Falle einer verlustbringenden Entwicklung.

Die technische Analyse kann hilfreich bei der Festlegung von Handelsentscheidungen sein.

Die Spekulation mit Rohöl ist komplex und ohne Fachwissen in der Regel immer verlustreich.

Wie sieht es mit der Möglichkeit aus, mit Aktien von Ölunternehmen auf langfristige Ölpreisentwicklungen zu spekulieren?

Hier wären als Unternehmen beispielsweise Chevron, Shell, BP oder ConocoPhillips zu nennen.

Aber auch Firmen, die sich mit der Ausrüstung für die Ölförderung befassen, können ein Investment wert sein. Hier kommen vor allem Unternehmen wie Schlumberger, Halliburton oder Baker Hughes in Frage.

Auch die Firmen, die sich mit dem Transport von Rohöl beschäftigen, sind eine Überlegung wert. Hier wären u.a. das belgische Unternehmen Euronav oder die Nordic American Tanker zu nennen.

Interessiert man sich für ein Investment in diese Unternehmen rege ich folgende Vorgehensweise an:

Auf der Seite von Goldman Sachs (www.gs.de) kann ich mir geeignete Derivate, Zertifikate oder Optionsscheine herausfiltern.

Über eine Suchmaske gebe ich die entsprechenden Daten, wie Basiswert, Basispreis, Laufzeit und Preis ein.

Ich persönlich würde Optionsscheine wählen, deren Basiswert ca. 10 % über dem aktuellen Kurs für Call-Optionsscheine oder 10 % unter dem aktuellen Kurs für Put-Optionsscheine liegt.

Wichtig ist weiterhin, und das kann man nicht oft genug sagen, die Festlegung eines Stopp Kurses zur Begrenzung von Verlusten.

Bewegt sich der Preis in die richtige Richtung, ziehe ich den Stopp nach. Ich rechne mit einem Handelsdauer von wenigen Tagen, maximal zwei Wochen.

Eine Spekulation auf den Erdölpreis scheint mir recht gewagt. Eine Prognose abzugeben ist äußerst schwierig. Es ist eher wie eine Pferdewette.

Entscheidet man sich für ein Investment in Form der Derivate, ist ein konsequentes Risikomanagement mit engem Stopp wichtig.

Ich halte mich von solchen Spekulationen lieber fern. In der Vergangenheit habe ich dort verschiedene Erfahrungen gemacht, die in der Masse eher zu Verlusten geführt haben.

Für einen langfristigen Vermögensaufbau scheint diese Möglichkeit eine ungeeignete zu sein.

Anders sieht es bei einem Investment in Unternehmen der Öl-Branche aus, egal ob man ausrüstende, fördernde, transportierende oder verarbeitende Unternehmen bewertet.

Hier gibt es lohnenswerte Unternehmen, insbesondere mit Blick auf die Dividendenentwicklung.

Investitionen in Unternehmen der Öl-Branche sind durchaus für einen langfristigen Vermögensaufbau geeignet.

Hier gilt aber auch der Grundsatz bei der Auswahl der Unternehmen - > genau hinschauen!

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